Cineventure

Ein Thema, zwei Filme. Plus Meinung & Empfehlungen.

Voll im Trott, not my Trott: Pitch Perfect

College-Romantik, Goldkehlchen-Playbacks im Mash-Up-Wahn und ein paar mäßig-drollige Chauvi-Gags aus nur den ausgediehensten Testosteron-Drüsen – what’s not to like? Ich halte meine Kritik an dieser Stelle kurz, sie würde so wenig originell sein, wie der Film, den sie zum Gegenstand hat, der wiederum für Vieles Synonym steht, was schief läuft in und schlecht ist an Hollywood.

Guilty Pleasure: Es tut so schön weh

Vielmehr wirft der Streifen aus 2012 für mich die ganz persönliche, wahrscheinlich weit fruchtbarere Frage auf: Kann man einen Film zugleich gern ansehen und eine begründet niedrige Meinung von demselben haben? In diesem Fall lautet die kurzmöglichste Antwort darauf vorerst: Ja. Habe ich mich 120 Minuten lang gequält? Nicht direkt. Stellenweise hat der Film ja sogar erfrischend selbstironische Momente. Was aber auch wieder nur auf den unbefriedigenden Umstand zurückführt: Die Macher wissen, wie dünn sie ihr Sujet hier ausrollen. Waren es nette 120 Minuten? Nun ja, sie waren seicht, aber kurzweilig. Und ich vermute es gibt noch zahlreiche andere Filme, die dem Zuschauer eine ähnliche Zwickmühle sind. Das ist es wohl, was der Ausdruck ‚guilty pleasure‘ meint. Die User von Letterboxd haben mithin mehrere hundert Themen-Listen zu dem Stichwort angelegt und kuratiert und wissen also ein Liedchen von dem Dilemma zu singen.

Durchaus gelungen scheint mir indessen die Besetzung von Anna Kendrick, deren Darstellung mir schon in Jason Reitmans 2009er Film „Up in the Air“ gut behagt hat. Der ganze Soundtrack mag auch was haben, bloß ist die Musik in Frage einfach nicht mein Fall. Das versagt es mir im Übrigen auch, die zahlreichen Choreographie Parts irgendwie einzuordnen – davon verstehe ich nichts.

Unterm Strich will ich aus der Mücke keinen Elefanten machen. Gesagt sei nur, dass die Mücke per se keine von diesen tauglichen Bernstein-Mücken aus Jurrasic Park ist, mit der sich ja noch was anfangen lässt.


Felix‘ 3 Picks

Für die Kategorie Musik hat Felix „The Red Shoes“ ausgewählt. Sandra hat darüber gebloggt.

Was Felix noch im Ärmel hatte:

Felix

Als Student und Journalist lebt Felix in Frankfurt am Main – eine Stadt, die sein Herz sehr hoch schlagen lässt. Als Cineast hält er es mit Tucholskys Bonmot: „Ein Film – was kann das schon sein, wenn es die Zensur überlebt hat?“

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